Lese-Tipp – Bittl: Man sollte öfter mal ausmisten

Wer Leute kennen lernen will, soll unter Leute gehen. Insbesondere dann, wenn ein neuer Partner oder eine Partnerin grad sehr willkommen wären. So empfehlen es schriftlich die Ratgeber und mündlich die Therapeuten.

Wer Leute kennen lernen will, soll unter Leute gehen. Insbesondere dann, wenn ein neuer Partner oder eine Partnerin grad sehr willkommen wären. So empfehlen es schriftlich die Ratgeber und mündlich die Therapeuten.

Aber was macht man, wenn man im Supermarkt, also wirklich unter vielen Leuten, angeflirtet wird und dafür so grad keinen Bedarf hat? Und da ist auch schon Franziskas Zwickmühle: Sie ist lange verheiratet, gar nicht mal unglücklich … aber die offensive und noch nicht mal aufdringliche Art ihres Gegenübers tut ihr zumindest sehr gut. Kein hin, Bedarf her.

Der Alltag von Franziska und ihrem Mann Bastian gleicht sicher vielen in dieser Lebensphase: Die Kinder gehen ihre eigenen Wege, ohne den Eltern unbedingt zu erzählen, wohin und wie sie diese Wege gehen. Und die Eltern, tja – was haben die sich eigentlich noch zu sagen? Kein Wunder, dass so ein unerwartetes Supermarkterlebnis gar nicht so unpassend ist, wie es sein sollte. So ehepolitisch korrekt.

Übrig bleibt dem Ehepaar eine Streitkultur. Und die beschreibt Monika Bittl mit krachendem Humor. Das Schlechte daran: Streit treibt die Ruhe aus dem Haus und lässt es zuweilen wie ein Pulverfass wirken. Das Gute daran: Wer (noch) streitet, den verbindet auch noch etwas.

Der Verlag spricht diesem Buch Lachtränen-Garantie aus. Das ist nicht zuviel versprochen.

Monika Bittl: Man sollte öfter mal ausmisten. Knaur Taschenbuch Verlag; 12,99 Euro. E-Book; 9,99 Euro.