BMW Z4 2020: Fahrspaß mit Vernunft
Der Buchstabe Z steht bei BMW seit dem 1987 präsentierten Z1 für Fahrfreude pur, mal als Coupé, mal als Cabrio. Inzwischen haben die Münchener sich von der Coupé-Variante verabschiedet. Sogar das feste Klappdach beim Cabrio ist dem Verdeck aus Stoff gewichen. Wir fuhren den aktuellen Z4 M40i.
Der Buchstabe Z steht bei BMW seit dem 1987 präsentierten Z1 für Fahrfreude pur, mal als Coupé, mal als Cabrio. Inzwischen haben die Münchener sich von der Coupé-Variante verabschiedet. Sogar das feste Klappdach beim Cabrio ist dem Verdeck aus Stoff gewichen. Wir fuhren den aktuellen Z4 M40i.
So stellt man sich einen offenen Sportwagen mit unverwechselbarem Charakter vor. Ultralange Motorhaube, breite Backen, mächtige, sehr markante Lufteinlässe in einer zerklüfteten Frontschürze, ein Heck mit trapezförmigen Endrohren. Das erinnert sehr an die Designsprache von Chris Bangle, der in seiner Zeit bei den Münchnern viele Karosserien, auch die aus bekannten Baureihen, komplett neu geformt hat. Mit der Sonderlackierung (3300 Euro Aufpreis) in Schwarz-Grau signalisiert unser Testwagen, dass ein besonders kraftvoller Motor hier mit dezenter Karosseriefarbe einhergeht: Um „Power unter der Haube“ zu haben, muss ein Auto optisch nicht wie ein Paradiesvogel auf der Straße wirken.
Im Interieur findet man perfekt geformte Ledersitze, die ab Werk beheizbar sind. Ein zurückhaltend designtes Cockpit hat alle Finessen, die in diesem Fahrzeugsegment üblich sind. Die Anordnung der Digitalinstrumente nennt der Hersteller „BMW Live Cockpit.“ Ungewöhnlich, herausfordernd, aber durchaus eine Lösung mit Vorzügen. Die man freilich erst erkennen, ja, erlernen muss.
Als reiner Zweisitzer bietet der Z4 keine Rückbank. Da das Verdeck aber sowohl im geöffneten wie im geschlossenen Zustand direkt hinter den Passagieren im Heck platziert ist, geht kein Stauraum verloren. 281 Liter sind für ein Fahrzeug dieses Genres das, was benötigt und erwartet wird. Das Windschott zwischen den Überroll-Bügeln erfüllt auch bei höheren Geschwindigkeiten seinen Zweck und sorgt für eine „sturmfreie Bude“ im Innenraum. Das Verdeck fährt innerhalb von zehn Sekunden bis zu 50 km/h aus oder ein.
Unser Testfahrzeug war ausgerüstet mit der Top-Motorisierung, die aus sechs Zylindern stolze 340 PS hervorzaubert. Die Achtgang-Steptronic sorgt dafür, dass die passende Fahrstufe innerhalb von Millisekunden eingelegt ist. Wer’s mag, kann sich aber auch gerne der Paddel am Lenkrad bedienen. Beim Fahrwerk wäre sogar kompromisslose Härte denkbar gewesen. Aber BMW nimmt auch jene Kunden in den Blick, die genau das nicht mögen.
Die Z-typische Freude kommt auf verwinkelten Land- und Kreisstraßen und hier vor allem im Sportmodus auf. Die bei 250 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit signalisiert aber auch bei einem auf Fahrfreude spezialisierten Roadster eine gute Portion sympathisch anmutender Vernunft.
Fotos: BMW