Toyota Mirai: Höhere Reichweite, gefälligere Optik

Toyota sieht sich als Pionier der Elektromobilität. Das äußert sich nicht nur in der Abkehr vom Diesel, sondern auch in frühen Hybrid-Fahrzeugen und Vollstromern. Schon vor knapp drei Jahrzehnten begannen die Japaner mit der Forschung an Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Deren Ergebnis war die erste Mirai-Generation, die 2015 auf den Markt kam. Jetzt ist die zweite Generation verfügbar.

Toyota sieht sich als Pionier der Elektromobilität. Das äußert sich nicht nur in der Abkehr vom Diesel, sondern auch in frühen Hybrid-Fahrzeugen und Vollstromern. Schon vor knapp drei Jahrzehnten begannen die Japaner mit der Forschung an Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Deren Ergebnis war die erste Mirai-Generation, die 2015 auf den Markt kam. Jetzt ist die zweite Generation verfügbar.

Nach knapp zwei Stunden mit dem „Mirai 2.0“ stellen wir fest: Das ist ein „Raumgleiter“, leise, fast unhörbar während der Fahrt. Dazu hinten und vorn jede Menge Platz, die verwendeten Materialien erinnern in Haptik und Optik an jene aus der hauseigenen Premium-Marke Lexus. Im Blickfeld vor uns ein aufgeräumtes Cockpit, das beim Bedienen der Funktionen keine Rätsel aufgibt.

Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der neue Mirai deutlich gefälliger. Aus 4,89 Metern Länge sind jetzt 4,97 Meter geworden. Mit 2,92 Metern ergeben sich auch 14 Zentimeter mehr Radstand. Die größeren Räder runden einen dem Zeitgeist angepassten Auftritt ab.

Und da die neu entwickelte Brennstoffzelle nun unter der Motorhaube und nicht mehr im Fahrzeugboden sitzt, ergaben sich für den Innenraum mehr Gestaltungsmöglichkeiten. So ist aus dem Vier- ein Fünfsitzer geworden, bei dem die Passgiere in der zweiten Reihe genügend Kopf-, Knie- und Ellbogenfreiheit haben. Auch das Problem einer optimalen Gewichtsverteilung wurde erfolgreich gelöst. Die etwas kleinere Hochvoltbatterie und der Elektromotor befinden sich über der angetriebenen Hinterachse und ermöglichen so ein ausbalanciertes 50:50-Verhältnis auf beiden Achsen. Resultat ist ein komfortabler, unaufgeregter Geradeauslauf ohne Wankneigungen und ohne ausbrechendes Heck in Extremsituationen.

Wie weit aber kommt man mit dem Mirai, dessen Brennstoffzelle 174 PS und der Elektromotor 182 PS bei einem Drehmoment von 300 Newtonmetern generieren? Um rund 30 Prozent sei die Reichweite gestiegen, auf jetzt 650 Kilometer nach WLTP. Diese Angaben bewegen sich auf dem Niveau eines Tesla S. Die Steigerung resultiert auch aus der GA-L Plattform, auf der der Mirai basiert. Laut Toyota ermöglicht sie eine bessere Raumausnutzung und bietet somit Platz für drei statt wie bisher nur zwei Hochdruck-Wasserstofftanks. Zwei kleinere Tanks wurden unter den Rücksitzen und dem Gepäckraum untergebracht. Der größere Speicher sitzt in Längsrichtung mittig unter dem Fahrzeugboden. Das ergibt eine Gesamtkapazität von 5,6 Kilogramm in drei Speichern.

90 Wasserstoff-Tankstellen gibt es mittlerweile bundesweit. Die 100 habe man, sagt der Hersteller, dank der kürzlich beschlossenen internationalen Wasserstoff-Strategie „fest im Blick.“ Und last but not least soll auch der gesunkene Preis für den neuen Mirai sprechen: Der emissionsfreie Toyota kostet jetzt 63.900 Euro mit 19 Prozent Mehrwertsteuer. Zum Vergleich: Mit 76.618 steht der Mirai I, in der Liste. Ihn führt der Hersteller – noch – parallel im Portfolio.

Fotos: Toyota