Zwei- und Dreiräder 2022: Fortschritt und Strom

Die Elektrifizierung wird, natürlich, 2022 auch vor Zwei- und Dreirädern nicht Halt machen. So werden Motorräder, die lange als „normal“ galten, ihres Verbrenner- Antriebs verlustig gingen, dafür aber mit Batterien und Akkus als Antriebskraft aufwarten. Zwei Beispiele seien erläutert, die das besonders eindrucksvoll demonstrieren.

So geht etwa der Hersteller Moto Morini aus Italien, bei aller gebotenen Zurückhaltung, in kleinen Tippelschritten der nahen Zukunft entgegen. Das Scrambler- Modell „ Seiemmezzo“ fährt zwar konventionell motorisiert, aber künftig mit der Schadstoff-Norm Euro 5. Ein Riesenschritt im Zweiradbereich. Dass eine „Scrambler“ („Kletterer“ oder „Herumbalger“) weiterhin im Retro-Look gebaut wird, erhöht den Reiz der Maschine und ihren breiten Einsatzzweck.

Noch weiter in Richtung „Fortschritt und vor allem Strom“ geht das deutsche Technologieunternehmen Vitesco. Hier wurde, vorerst für den ostasiatischen und indischen Markt, eine batterieelektrische Lösung für jene Zwei- und Dreiräder entwickelt. Sie ist angesiedelt in der Klasse jener flinken und flotten Flitzer, die die Straßen dort bevölkern und zugleich sichtbar wendiger und sparsamer im Alltag agieren als Automobile. Es ist der Leistungsbereich zwischen 3 und 7 kW, den Vitesco da besonders im Auge hatte mit seinem neu entwickelten 48-Volt- System, das ein emissionsfreies Fahren generiert. Im Wesentlichen besteht das Konzept hierbei aus einem elektronischen Steuergerät und einem E- Motor ohne Bürsten und ohne Verwendung seltener Erden. Diese technische Lösung wirkt der Er- und Überhitzung des E-Antriebs im ständigen Stopp & Go- Verkehr entgegen und deckt ein breites Temperaturspektrum zwischen 40 und 150 Grad Celsius ab.

Fotos: Moto Morini, Vitesco