Wüstenrennen: Stramme Herausforderungen für Privat-Teams
Seit Beginn der Rallye Dakar am 26. Dezember 1978 bestand das Feld der Teilnehmer (Lkw, Pkw, Motorräder) aus professionellen und mit Herstellergeldern gesegneten Werksteams und einer beachtlichen Anzahl privater Teilnehmer, die alle Vorbereitungen, Transport- und Nebenkosten aus eigener Tasche und, mit viel Glück, einigen mehr oder weniger großzügigen Sponsoren, bestreiten mussten. Gleichzeitig galten die Dakar- und andere wichtige Wüstenrennen- als „Talentschmieden“, denn, wer als Privatier erfolgreich war, durfte mit teilweiser oder auch ganzer Werksunterstützung für die großen Marken fahren. Selten, aber erstrebenswert.
Seit Beginn der Rallye Dakar am 26. Dezember 1978 bestand das Feld der Teilnehmer (Lkw, Pkw, Motorräder) aus professionellen und mit Herstellergeldern gesegneten Werksteams und einer beachtlichen Anzahl privater Teilnehmer, die alle Vorbereitungen, Transport- und Nebenkosten aus eigener Tasche und, mit viel Glück, einigen mehr oder weniger großzügigen Sponsoren, bestreiten mussten. Gleichzeitig galten die Dakar- und andere wichtige Wüstenrennen- als „Talentschmieden“, denn, wer als Privatier erfolgreich war, durfte mit teilweiser oder auch ganzer Werksunterstützung für die großen Marken fahren. Selten, aber erstrebenswert.
Ein solches privates Team, das es bis zu internationalen Wüstenwettbewerben schaffte, war das von Wolfgang Pasetti aus Bayern. Er hatte sich über die Jahre Fahrzeuge von Toyota aufgebaut und zuletzt mit Marco Bölling als Copiloten ins sandige Geläuf gewagt. Und gar nicht so erfolglos. Mit fortschreitendem Alter, knapperen Etatmitteln und auch wegen stetig neu hinzukommender Reglementänderungen beendete Pasetti dann seine Karriere vor einigen Jahren.
Im Prinzip nicht anders, aber in den Details doch umfangreicher, trat 2018 ein weiteres Familienunternehmen in die Phalanx der Dakar- Privat-Teams ein: Vater Gerhard und Sohn Markus Walcher aus der Nähe von Esslingen. Während Markus als Pilot fungierte, belegte Tobias Henschel den „heißen Sitz“ und Vater Gerhard fuhr den vom Race- Unimog auf Service-Unimog umgebauten „Alleskönner“ als Assistenz-Fahrzeug für seinen Sohn. Vater hatte mit diesem Unimog bis 2015 Rennen gefahren und ihn dann in 1000 Arbeitsstunden für die neuen Aufgaben umgebaut.
2018, in Südamerika,kamen die Walchers nicht im Ziel an, da an Tag 7 ein Ventilfederbruch für den Ausfall sorgte. Ihre zweite Dakar fuhren die Walchers als kleinstes unter den T1- Teams. Das war 2020, mit einem „Wildcat“, belegte einen honorablen 39. Rang im Gesamtklassement. Das ganze Unternehmen war privat finanziert und nur ein „Taschengeld“ (mit Blick auf die Gesamtkosten) wurde durch kleinere Sponsoren in die Kasse gespült. Mitarbeiter der Firma und persönliche Freunde opferten ihre Freizeit, um weitere Wüstenrennen zu ermöglichen.
Dann der Wechsel in eine neue, größere Dimension: Aus Südafrika wurde ein flammneuer Nismo Nissan Navara Pickup der athletischen Art importiert, mit Leistungsdaten, die erst einmal „verkraftet“ werden mussten: 360 PS, 550 Newtonmeter Drehmoment, die beide auf ein SADEV- semisequentielles 6-Gang-Getriebe losgelassen werden. Der 5,6-Liter V8- Benziner hat mächtig Dampf in allen Drehzahlbereichen. Wochen-, ja monatelange Feinarbeit war in der hiesigen Werkstatt angesagt. 2021 standen dann die Baja Polen und die Marokko-Rallye an. Bei beiden hielt das neue Arbeitsgerät, was man sich von ihm versprochen hatte und bewährte sich. Die Dakar 2022 kann kommen.
Fotos: Pasetti/Bölling, Team Walcher