Ungewohntes 24h-Rennen für Rudi Speich: Klassensieg im Heckgetriebenen BMW
Dieses 24h-Rennen wird KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich aus Rossbach noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil es das kürzeste Rennen der Geschichte war, sondern auch deshalb, weil er erst „auf den letzten Drücker“ ein Auto bekam, nachdem er und seine Mitfahrer den Langstreckenklassiker für dieses Jahr eigentlich schon abgeschrieben hatten. Und dann sprang am Ende auch noch ein Klassensieg gegen zwei Promis der Szene im ungewohnten BMW M2 CS Racing für den Audi-Piloten heraus.
Dieses 24h-Rennen wird KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich aus Rossbach noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil es das kürzeste Rennen der Geschichte war, sondern auch deshalb, weil er erst „auf den letzten Drücker“ ein Auto bekam, nachdem er und seine Mitfahrer den Langstreckenklassiker für dieses Jahr eigentlich schon abgeschrieben hatten. Und dann sprang am Ende auch noch ein Klassensieg gegen zwei Promis der Szene im ungewohnten BMW M2 CS Racing für den Audi-Piloten heraus.
Doch der Reihe nach: Bei einem der letzten Testläufe vor dem 24h-Rennen ging am TCR-Audi des Speich-Teams der Turbolader hoch. Folge war auch noch ein Motorschaden. „In der Kürze der Zeit war uns das alles zu heikel. Wir mussten ja auch melden, die Visabestimmungen wegen Corona bei der Einreise beachten und einige andere Dinge mehr. Also haben wir den Audi abgemeldet.“ Ein Einsatz auf einem anderen Fahrzeug war zunächst kein Thema, „weil die alle preislich viel zu hoch lagen.“ Erst, als mit fortlaufender Zeit die Preise fielen, einigte sich Speich mit Teamchef Mathias Unger von Adrenalin Motorsport „auf einen Betrag X, auf den wir noch etwas drauf legten.“
Erst am Montag vor dem Rennen stand fest, dass Speich und seine Mitfahrer Roland Waschkau, Einar Thorsen (NOR) und Charles Oakes (L) einen M2 CS Racing aus dem Hause BMW bekommen würden. So etwas hatte es in seiner langen Motorsportkarriere noch nie gegeben, dass Speich erst fünf Tage vor dem Rennen wusste, dass er auf einem ihm bis dato völlig freien fremden Auto an den Start gehen würde.
„Das war eine richtig knifflige Aufgabe für uns. Nicht nur, weil der BMW ein Hecktriebler ist, und sich natürlich ganz anders fährt. Sondern auch weil das Fahrwerk des BMW nur in einer Richtung zu verstellen ist und deshalb für uns quasi unfahrbar war. Ich bin vor dem Start am Samstag gerade mal drei Runden gefahren und habe Bodenwellen mitbekommen, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gab“, schilderte Speich, wie es ihm erging.
Wie alle anderen hatte das BMW-Team in der Klasse Cup 5 mit den Unbilden der Witterung und der langen Unterbrechung zu kämpfen. „Ich bin unseren zweiten Stint gefahren und musste mich mit Aquaplaning herumschlagen. Das war manchmal hart am Rande des Abflugs“, schilderte er die Verhältnisse nach dem heftigen Wolkenbruch gleich nach dem Start. Als das Rennen gegen 21.30 Uhr am Sonntagabend unterbrochen wurde, lag das BMW-Quartett um den Mann vom Motorsportclub Sinzig auf Platz eins in der Klasse Cup 5.
„Wir waren mit sechs Autos in unserer Klasse, mit denen konnten wir uns auf einem Level messen“, so die Voraussetzungen für Speich. Zu den Konkurrenten gehörte auch ein weiterer BMW M2 CS Racing mit dem ehemaligen Deutschen Rallyemeister und Suzuki-Werkspiloten Niki Schelle und dem Nordschleifen-erprobten Fernsehmoderator Matthias Malmedie. Das Speich-Quartett verteidigte auch nach dem Restart am Sonntagnachmittag seine Spitzenposition und fuhr schließlich als zuvor kaum für möglich gehaltener Klassensieger der Cup 5 über die Ziellinie.
Fotos: Oliver Kleinz