Straßenverkehrsunfälle 1970 bis 2020

2020 rechnen Experten mit einem neuen Tiefststand bei den Verkehrstoten. Vor genau 50 Jahren jedoch kamen im Straßenverkehr so viele Menschen ums Leben wie nie zuvor und nie danach. Was ist dazwischen geschehen?

2020 rechnen Experten mit einem neuen Tiefststand bei den Verkehrstoten. Vor genau 50 Jahren jedoch kamen im Straßenverkehr so viele Menschen ums Leben wie nie zuvor und nie danach. Was ist dazwischen geschehen?

21.322 Getötete auf deutschen Straßen 1970 ist ein trauriger Allzeit-Rekord. 2020 dürfte die Zahl der Verkehrstoten erstmals unter die Marke von 3.000 Personen sinken. Der ADAC rechnet auf der Basis des bisherigen Jahresverlaufs mit 2.780 Opfern. Wichtigster Grund dürfte das Corona-bedingte geringere Verkehrsaufkommen sein. Doch dass die Zahlen der Getöteten in 50 Jahren um 87 Prozent zurückgegangen sind, obwohl sich der Pkw-Bestand im gleichen Zeitraum mehr als verdreifacht hat, hat andere Gründe.  

Als wichtigen Meilenstein für die Verkehrssicherheit nennt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat – 1969 gegründet – zum Beispiel die Einführung der Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf Landstraßen im Jahr 1975. Bis heute kommen die meisten Verkehrsopfer bei Unfällen auf Landstraßen ums Leben, 2019 waren es dort noch 57% aller Verkehrstoten. Lebensretter Nr. 1 ist bekanntermaßen der Anschnallgurt. Schon 1959 erfunden, wird der Gurt ab 1974 in der Bundesrepublik in alle Neuwagen eingebaut, eine erste Anschnallpflicht kommt 1976. Doch die Gurtanlegequote verbessert sich erst mit den erstmals 1984 erhobenen Bußgeldern für Gurtmuffel. 1998 wird die Promillegrenze einheitlich für die alten und neuen Bundesländer auf 0,5 Promille festgelegt. 

Fotos: Destatis, Volvo