Sand-, Schotter- und Wüstenrennen: Auffallende Zurückhaltung

Vorab: Fehlendes Interesse dürfte nicht der Grund dafür sein. Sondern: Die Entwicklung begann mit auffallender Reduktion der nationalen und internationalen Veranstaltungen. Zudem befinden sich etliche Entwickler „zwischen Baum und Borke“, da die Reglements entweder noch nicht justitiabel sind oder soviel „Luft“ in der Entwicklung bereit stellen, dass mehr Unsicherheit als Verbindliches herauszulesen ist. Dass die … Sand-, Schotter- und Wüstenrennen: Auffallende Zurückhaltung Weiterlesen »

Vorab: Fehlendes Interesse dürfte nicht der Grund dafür sein. Sondern: Die Entwicklung begann mit auffallender Reduktion der nationalen und internationalen Veranstaltungen. Zudem befinden sich etliche Entwickler „zwischen Baum und Borke“, da die Reglements entweder noch nicht justitiabel sind oder soviel „Luft“ in der Entwicklung bereit stellen, dass mehr Unsicherheit als Verbindliches herauszulesen ist. Dass die …

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Vorab: Fehlendes Interesse dürfte nicht der Grund dafür sein. Sondern: Die Entwicklung begann mit auffallender Reduktion der nationalen und internationalen Veranstaltungen. Zudem befinden sich etliche Entwickler „zwischen Baum und Borke“, da die Reglements entweder noch nicht justitiabel sind oder soviel „Luft“ in der Entwicklung bereit stellen, dass mehr Unsicherheit als Verbindliches herauszulesen ist. Dass die Szene zu einem Mehrkampf in der Zukunft ausgelegt ist, zeigen die bisherigen Entwicklungen: Audi mit dem Motorsport- Zentrum in Neuburg /Donau hat da mit der Teilnahme der „Allrad-Flunder“ RS Q e-tron bei der Dakar 2022 den wohl größten Sprung nach vorne gemacht. Risiko und Erfolg waren zum einen eingeplant, zum anderen hielten sie sich die Waage. Keine andere Marke hatte diesen Riesenschritt zu einem Elektro-Hybrid-Renner gewagt.

Die Alternativen hielten sich in Grenzen: Nur das britisch-bahrainische Team von BRX und die Firma des französischen Rallye-Piloten Guerlain Chicherit hatten mit E-Fuel  soweit experimentiert, dass die 4×4- Buggys auch an der Wüstenhatz teilnehmen konnten. Ob diese Lösung jedoch Fortbestand haben wird, hängt von weiteren ökonomischen und ökologischen Fortschritten ab. Aktuelle Informationen aus den Labors zeigen aber auf, dass es weiterhin erfolgreiche Ergebnisse gibt.  Sven Quandt, X-raid-Gründer, spielt seit einiger Zeit eine führende Rolle bei Audi Motorsport. Weitere Gründe, warum das Interesse an Wüstenrennen etwas abgeflacht ist: Corona (wieder einmal), zurückgehende Etatmittel, unübersichtliche Fahrerwechsel.

Nicht zu vergessen: Toyota, als aktueller Dakar-Sieger, wird auch nicht locker lassen, dem 2022er-Triumph weitere folgen zu lassen. Sie werden wohl weiterhin auf den 6-Zylinder–Benziner- Pickup setzen. Ob der dann auch mit E- Fuel so schnell und zuverlässig ist? Denn von einer Elektro-Alternative aus Japan ist noch nichts zu hören.

Und schließlich: Noch sind es 5 Monate bis zum Start der Dakar 2023, manche Veranstaltung, die bis dahin „über die Bühne geht“, wird mehr Klarheit bringen. Auch darüber, ob die „klassischen“ Duelle zwischen 4×4 und 4×2, zwischen Benziner und Diesel, zwischen Vollprofis und guten Amateuren, noch weiter Bestand haben werden.

Fotos: Audi, BRX, Toyota, X-raid