Rallye du Maroc: Härte-Test für Dakar

Sie gilt als ultimative Vorbereitung auf die bereits Ende Dezember startende Rallye Dakar. Daher verwunderte es nicht weiter, dass das Gros der Besten unter den Sand- und Schotterartisten sich im südwestlichen Teil Marokkos diese Chance nicht entgehen ließ. Audi schickte seine drei brandneuen Hybriden RS Q e-tron E2 mit den Topteams um Peterhansel, Ekström und … Rallye du Maroc: Härte-Test für Dakar Weiterlesen »

Sie gilt als ultimative Vorbereitung auf die bereits Ende Dezember startende Rallye Dakar. Daher verwunderte es nicht weiter, dass das Gros der Besten unter den Sand- und Schotterartisten sich im südwestlichen Teil Marokkos diese Chance nicht entgehen ließ. Audi schickte seine drei brandneuen Hybriden RS Q e-tron E2 mit den Topteams um Peterhansel, Ekström und …

Rallye du Maroc: Härte-Test für Dakar Weiterlesen »

Sie gilt als ultimative Vorbereitung auf die bereits Ende Dezember startende Rallye Dakar. Daher verwunderte es nicht weiter, dass das Gros der Besten unter den Sand- und Schotterartisten sich im südwestlichen Teil Marokkos diese Chance nicht entgehen ließ. Audi schickte seine drei brandneuen Hybriden RS Q e-tron E2 mit den Topteams um Peterhansel, Ekström und Sainz in das harte Infield dieser Veranstaltung. Zuvor waren diese Teams nebst den beteiligten Entwicklern und Ingenieuren zum Testen ausgiebig im Königreich tätig gewesen. Es zeigte sich aber, dass eben Testfahrten mit dem direkten Wettbewerb nur bedingte Vergleichsmöglichkeiten bieten. X-raid aus dem hessischen Trebur hatte nur zwei MINI-JCW-Buggys geschickt, mit Przygonski und Halpern. Vor allem Halpern verzweifelte schier an technischen und orientierungswichtigen Problemen, verlor trotz so mancher Top-10- Platzierung sehr viel Zeit und wurde schlussendlich als 60. und damit wohl letzter Auto- Teilnehmer gewertet. Przygonski, um einiges erfahrener (und bereits erfolgreicher) als sein amerikanischer Teamkollege, lag da schon mehr „ on the sunny site of the street“: Im Konzert der Benziner-V6-Motoren von Toyota Hilux, GCK und BRX (alle in der Gruppe T1) zeigte der Pole mit seinem neuen Copiloten Monleó auf dem 3-Liter MINI mit BMW-Diesel nicht nur eine sehr beherzte, sondern auch überlegte Fahrt, die ihn auf einen ausgezeichneten 6. Gesamtrang brachte. Audi startete mit dem e-tron E2, der bereits dem FIA-Reglement für 2023 entsprach und somit außer Konkurrenz antreten musste. In dieser Klasse jedoch, die nicht in die Gesamtwertung einfloss, kamen nur 5 Fahrzeuge an, wobei die Reihenfolge lautete: Sainz, Ekström und Peterhansel, die nur wenige Minuten auseinander lagen, dann folgten die beiden anderen „Protos“ von Baud mit einen Overdrive-Racing und Casanovas auf einem Eigenbau.

Die Spitze in der Gesamtwertung aber machten andere unter sich aus. Mit beachtlichen Überraschungsmomenten: Guerlain Chicherit auf seinem mit alternativem Sprit betriebenen „GCK“-4×4-Buggy auf Rang 1, Orlando („Orly“) Terranova auf einem BRX („Bahrain Raid Xtreme“)-Buggy  auf Platz 2. Beide Fahrer übrigens langjährige Stammpiloten von X-raid! Auf Rang 3 lief dann Hochfavorit Nasser Al Attiyah auf dem Gazoo Toyota Hilux ein, der im Ziel zugab, „etwas vorsichtiger gefahren zu sein, um nicht noch mehr Reifenpannen zu riskieren, die eh nur Zeit kosten!“. Yazeed Al-Rajhi auf seinem gewohnt zuverlässigen und schnellen Overdrive-Toyota Hilux, fand sich auf Platz 4 wieder, aber Martin Prokop aus Tschechien trieb seinen mächtigen Ford F150 EVO mit Verve durch Sand, Steine und Dünen, durfte einen 5. Platz feiern. Przygonski schloss dann das erste halbe Dutzend ab. Im Übrigen stellte der Teamkollege von Terranova, Sébastien Loeb, seinen BRX vorzeitig ab, nachdem er stets zu den allerschnellsten gehörte. Damit setzte er mal wieder eine ungeliebte Tradition fort. Einen aber vermissten fast alle: Nani Roma, der noch die letzte Dakar für BMX so erfolgreich fuhr. Interessant sind auch die Zeitabstände der Besten untereinander: Während Sainz auf dem Audi Hybrid-Prototyp eine Gesamtzeit von 14:45 Stunden schrieb, brachte der zweitplazierte Teamkollege und „Junior“ Ekström 14:58 Stunden ins Ziel und Peterhansel gar 15:16 Stunden. Im Gesamtklassement, das ja Chicherit anführte, wäre Chicherit dann „nur“ Zweiter geworden, also hinter Sainz. Mit dem „Mikrometer“-Rechner hatte eigentlich Sainz diese Rallye gewonnen, was aber so nicht ins Endergebnis einfließen durfte. Alle waren sich hingegen einig: DIese Marokko-Rallye war die härteste seit langem. Für Menschen und Maschinen…

Fotos:Toyota Gazoo, X-raid, BRX