Pflegeklassiker Autoshampoo im KÜS-Test: Schaumschläger
Autoshampoos sind seit vielen Jahren die Bestseller unter den zahlreichen Autopflegeprodukten. Obwohl auf Privatgrundstücken verboten oder nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, wollen viele Autofahrer auf die Schaumwäsche von Hand nicht verzichten. Grund genug für die KÜS, den Klassiker unter den Pflegemitteln gemeinsam mit den Experten von Auto Bild zu testen.
Autoshampoos sind seit vielen Jahren die Bestseller unter den zahlreichen Autopflegeprodukten. Obwohl auf Privatgrundstücken verboten oder nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, wollen viele Autofahrer auf die Schaumwäsche von Hand nicht verzichten. Grund genug für die KÜS, den Klassiker unter den Pflegemitteln gemeinsam mit den Experten von Auto Bild zu testen.
Am Start neun gängige Autoshampoos, die allesamt im Fachhandel oder an der Tankstelle erhältlich sind. Die größte Überraschung des Tests: Bei keinem der Shampoos gibt es Unterschiede bei der Reinigungsleistung an einem gleichmäßig verschmutzen Auto. Alle Shampoos erhalten bei diesem Testpunkt die volle Punktzahl. Ganz anders hingegen bei der Dosierung. Bei der benötigten Menge für zehn Liter Wasser sind die Unterschiede enorm und reichen von 3 bis 300 Milliliter für einen Eimer Schaumpflege. Weitere Unterschiede gibt es bei der Materialverträglichkeit und der Mischbarkeit mit Wasser.
Gleich sieben der neun Produkte gehen bei der Gesamtbewertung mit der Note „sehr gut“ durchs Ziel. Zweimal vergeben die Experten von KÜS und Auto Bild die Note „gut“. Testsieger mit einem hauchdünnen Vorsprung ist das Sonax Glanz-Shampoo (siehe Ergebnistabelle). Das Konzentrat ist bestens mit Wasser mischbar und erreicht in fast allen Testkriterien die volle Punktzahl.
Auf dem zweiten Platz landen punktgleich das A1 Speed Shampoo von Dr. Wack und das Nigrin Auto-Shampoo. Bei Wack ist nur eine geringste Produktmenge für einen Zehn-Liter-Eimer Waschwasser nötig. Top-Leistung zum günstigen Preis bietet Nigrin und ist somit Preis-Leistungs-Sieger. Einziger Negativpunkt beim Praxistest: Beim Mischen bilden sich kleine Fäden im Wasser.
Auf den nachfolgenden Plätzen der „sehr guten“ Produkte Alclear Auto-Shampoo, Amor All Heavy Duty Car Wash, Liqui Moly Auto-Wasch-Shampoo und Meguiar´s Gold Class Car Wash. Alclear wartet mit einem sehr intensiven, aber nicht unangenehmen Geruch und mäßig starker Schaumbildung auf. Armor All ist bei der Reinigungsleistung und Materialverträglichkeit hervorragend. Die Mischbarkeit mit Wasser ist nur mäßig und es zieht Fäden. Liqui Moly schäumt wenig, riecht angenehm nach Citrus und glänzt rundum mit guten Leistungen. Ebenfalls Top bei Reinigung und Verträglichkeit das gut lösliche Shampoo-Konzentrat von Meguiar´s.
Von den Testern mit „gut“ bewertet die beiden Produkte Kärcher Auto-Shampoo-Konzentrat und Swissvax Car Bath. Kärcher reinigt zwar gut, patzt aber bei der Materialverträglichkeit und hinterlässt mit Ausnahme von Gummi auf Polycarbonat und Kunststoff deutliche Spuren. Zudem ist eine extrem hohe Menge von 300 ml Konzentrat für zehn Liter Wasser nötig. Mit 45 Euro für die 250-ml-Flasche auf den ersten Blick sündhaft teuer das Shampoo-Konzentrat von Swissvax. Die extrem niedrige Dosierungsvorgabe von nur 3 ml je Zehn-Liter-Eimer relativiert jedoch den hohen Preis. Allerdings ist das Konzentrat sehr schlecht mischbar und das Shampoo-Wasser hinterlässt auf Lack leichte Rückstände.
Je mehr Schaum, desto gründlicher die Reinigung – weit verbreitet, jedoch falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall, sagen die Experten. Schaum reduziert die Reinigungswirkung des Waschwassers, weil die für die Reinigung verantwortlichen Tenside aus dem Wasser in den Schaum wandern. Im Wasser sind dann weniger Tenside enthalten. Tenside umhüllen den Schmutz und transportieren ihn im Wasser. Wird das Wasser aufgeschäumt, wandern die Tenside in die Schaumblasen, die reinigende Wirkung des Wassers nimmt ab. Je weniger Schaum, desto besser die Reinigung!
So hat die KÜS getestet
Die Autoshampoos hat die KÜS zusammen mit Auto Bild in einem Fachlabor getestet. Um die Reinigungsleistungen zu ermitteln, wurden uniweiße Autos über zwei Monate nicht gewaschen. An den Fahrzeugseiten wurde mit einem Schwamm, der mit dem jeweiligen Shampoo-Wasser getränkt war, gewischt: einmal von oben nach unten, von unten nach oben und zuletzt von oben nach unten, jeweils bei mäßigem Händedruck. Alle Produkte wurden an jeweils einer Fahrzeugseite getestet und nach dem Wischen mit klarem Wasser abgespült. Um zu sehen, ob Schmutzreste bleiben, wurde mit Wattepads über die noch nassen, gereinigten Flächen gewischt. Zum Abschluss wurden die Wattepads auf Schmutzreste untersucht.
Anschließend wurde der pH-Wert des Wasch-Wassers im Labor gemessen und die Materialverträglichkeit auf Polycarbonat-Teststreifen (48 Stunden bei 80° C), auf Kunststoff (Kühlergrill, 20° C) und Gummi (Türdichtung, 20° C) überprüft. Die wichtigste Eigenschaft eines Autoshampoos ist die Reinigung, deshalb wurde dieser Bereich am stärksten gewichtet. Entsprechend den Herstelleranweisungen wurden die Shampoo-Konzentrate mit zehn Liter Leitungswasser verdünnt und mit dem Schwamm 20-mal händisch aufgeschäumt. Dann musste das Shampoo-Wasser zehn Minuten ruhen. Danach wurde die verbleibende Schaummenge bewertet. Der Grund: Zu viel Schaum ist kontraproduktiv für die Reinigungsleistung.
Foto und Tabelle: KÜS