Nürburgring-Langstreckenserie: Vorzeitiges Saisonende
Auch die Nürburgring Langstreckenserie (NLS), die Nachfolgeserie der VLN-Langstreckenmeisterschaft, ist jetzt endgültig zum Corona-Opfer geworden.
Auch die Nürburgring Langstreckenserie (NLS), die Nachfolgeserie der VLN-Langstreckenmeisterschaft, ist jetzt endgültig zum Corona-Opfer geworden.
Nachdem vor drei Wochen schon Rennen Nummer 6 der neuen Serie abgesagt worden war, wurden auch die für das vergangene Wochenende terminierten Läufe Nummer 7 und 8 kurzfristig gecancelt. Überraschend kam die Entscheidung, die 43. VLN-Saison vorzeitig zu beenden, aber beileibe nicht mehr. Das Ergebnis stand somit schon nach fünf statt der vorgesehenen acht Rennen fest. Das Reglement war aber schon vor dem ersten Rennen der neuen Situation angepasst worden.
Unter dem Strich stand der zweite Titel nach 2018 für das Trio Philipp Leisen, Christopher Rink und Dany Brink im seriennahen BMW 325i. Das Fahrer-Dreigestirn des Teams Pixum Adrenalin Motorsport aus Hessen dominierte bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf dem legendären Eifelkurs: „Fünf Rennen, fünf Siege. Klare Führung in der Meisterschaft. „Wir hätten uns das auch nicht mehr nehmen lassen“, sagt Leisen.
Der 36-Jährige aus Irrel in der Eifel absolvierte im vergangenen Jahr seine zehnte VLN-Saison und bekräftigt: „Der Titel ist deswegen nicht weniger wert, als wenn wir die komplette Anzahl von acht Rennen gefahren hätten. Das Reglement war zu Saisonbeginn ohnehin der Corona-Situation angepasst worden. Wir hätten aus den drei noch ausstehenden Rennen einen einzigen Sieg gebraucht. Das hätten wir auch geschafft.“ Leisen/Rink/Brink starteten in der sogenannten Klasse V4 (VLN-Produktionswagen bis 2500 ccm Hubraum), in der sie in diesem Jahr eine Klasse für sich waren.
VLN-Oldie Rudi Adams aus Nohn in der Eifel, der gemeinsam mit seinem “Eifeler Landsmann” Arno Klasen im Audi R8 LMS unterwegs war, sah die Situation eher mit einem weinenden Auge. „Die Saison 2020 hat so gut wie nicht stattgefunden. Keine Kontakte, keine Atmosphäre, keine Fans.“ Dass es der Nordschleifen-Dino mit seinen 59 Jahren aber noch mit jedem Konkurrenten aufnehmen kann, bewies er als Zweiter in der Klasse AM bei den leistungsstarken GT3-Boliden. Deswegen soll im nächsten Jahr auch noch nicht Schluss sein für ihn: „Ich fühle mich gut, bin noch schnell. Warum sollte ich aufhören? Ich arbeite bereits mit Hochdruck an der neuen Saison, die dann hoffentlich wieder so sein wird, wie wir sie kennen.“
Ein Lob an die Veranstalter und den Nürburgring als Gastgeber fand sein Mitfahrer Arno Klasen, ebenfalls seit mehr als 20 Jahren in der „Grünen Hölle“ unterwegs. „Wir sind ja alle froh, dass wir überhaupt fahren konnten. Deswegen auch der uneingeschränkte Dank an alle, die das überhaupt ermöglicht haben unter diesen schwierigen Umständen.“ Und schließlich hätten Adams und er auch noch gezeigt, „dass wir im reifen Alter im R8 LMS noch genügend Power haben, um mit dem GT3 mithalten zu können.“
Fotos: VLN Media/Nürburgring Langstrecken-Serie