Nissan: Variable Motorenverdichtung debütiert im Volumenmodell

Bislang durfte nur Nissans Nobeltochter Infiniti die neuartige Motorentechnik nutzen. 2022 zieht die variable Verdichtung auch in das Volumenmodell Qashqai ein – als Stromgenerator in der E-Power-Variante des kompakten Crossovers.

Bislang durfte nur Nissans Nobeltochter Infiniti die neuartige Motorentechnik nutzen. 2022 zieht die variable Verdichtung auch in das Volumenmodell Qashqai ein – als Stromgenerator in der E-Power-Variante des kompakten Crossovers.

Bei der Vorstellung des VC-T-Motors im Jahr 2017 heimste Nissan viel Applaus ein, war den Japanern doch gelungen, wovon Ingenieure fast seit Erfindung des Verbrennungsmotors geträumt hatten: die Verdichtung flexibel an die jeweilige Fahrsituation anpassen zu können. Läuft der Motor unter Volllast, stellt die Elektronik die Verdichtung auf das Mindestmaß ein; im Schiebebetrieb, also beim konstanten Dahinrollen, wird die Kompression dagegen hochgeschraubt. Das steigert die Effizienz, senkt die Geräuschkulisse und lässt das Aggregat deutlich vibrationsärmer laufen. Angeboten wurde die Technik zunächst aber nur beim Premium-Ableger Infiniti Erst knapp fünf Jahre später zieht nun die Hauptmarke Nissan nach. 

Viele Daten zum E-Power-Antrieb im neuen Qashqai gibt es noch nicht. Klar ist, dass der E-Motor in der Spitze auf 140 kW/190 PS kommt und lediglich von einer kleinen Batterie mit Strom versorgt wird. Für das Auffüllen des Akkus ist der VC-Motor in einer Variante mit 1,5 Litern Hubraum zuständig. Weil er keine direkte Antriebsarbeit übernehmen muss, kann er die meiste Zeit im günstigsten Betriebsmodus bei mittlerer Drehzahl laufen. Lediglich bei hohem Energiebedarf – etwa auf der Autobahn – muss er hochdrehen. Welche Verbrauchswerte die Motorenkombination erreicht, sagt Nissan noch nicht. Auf den Markt kommt die E-Power-Variante des Qashqai erst 2021, zunächst müssen sich Käufer mit einem konventionellen Benziner ohne variable Verdichtung zufriedengeben.

Fotos: Nissan