Nachruf: Meat Loaf

Marvin (später Michael) Lee Aday: Wie viele seiner Fans mögen diesen Namen in den jetzt so zahlreich erscheinenden Nachrufen zum ersten Mal gelesen haben? Denn berühmt wurde er – natürlich – durch seinen Spitznamen: Meat Loaf, übersetzt Fleischlaib, im Englischen gleichbedeutend mit Hackbraten. Wer diese überdeutliche Anspielung auf das eigene Körpergewicht zum Künstlernamen wählt, die … Nachruf: Meat Loaf Weiterlesen »

Marvin (später Michael) Lee Aday: Wie viele seiner Fans mögen diesen Namen in den jetzt so zahlreich erscheinenden Nachrufen zum ersten Mal gelesen haben? Denn berühmt wurde er – natürlich – durch seinen Spitznamen: Meat Loaf, übersetzt Fleischlaib, im Englischen gleichbedeutend mit Hackbraten. Wer diese überdeutliche Anspielung auf das eigene Körpergewicht zum Künstlernamen wählt, die …

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Marvin (später Michael) Lee Aday: Wie viele seiner Fans mögen diesen Namen in den jetzt so zahlreich erscheinenden Nachrufen zum ersten Mal gelesen haben? Denn berühmt wurde er – natürlich – durch seinen Spitznamen: Meat Loaf, übersetzt Fleischlaib, im Englischen gleichbedeutend mit Hackbraten. Wer diese überdeutliche Anspielung auf das eigene Körpergewicht zum Künstlernamen wählt, die er teils vom Vater, teils von einem Lehrer verpasst bekam, der darf mit Fug und Recht souverän genannt werden.

Erste Berühmtheit erlangte er in „The Rocky Horror Picture Show“. Der endgültige Durchbruch als Künstler gelang ihm mit dem Album „Bat Out Of Hell“, das sich erst einige Zeit nach dem Erscheinen zum Bestseller entwickelte, aber bis heute zu den meistverkauften Rock-Alben überhaupt gehört.

Instrumentierung, Inszenierung – es durfte von beidem immer etwas mehr sein. Klar, dass solch ein „Bombast-Rock“ polarisiert. Love it or hate it. Aber selbst wer den Stil nicht mochte, musste anerkennen: Der da singt, kann auch wirklich singen.

Nach „Bat Out Of Hell“ schien es erst mal, als sei Meat Loaf eines der typischen One-Hit-Wonder gewesen. Und dann kam es für ihn auch noch knüppeldick: Bruch mit Jim Steinman, der seinem Künstler das Album sprichwörtlich auf den Leib produziert hatte, gesundheitliche Probleme, musikalische Experimente, die kommerziell floppten.

Und dann, 1993, war er wieder da, als hätte es all das Unschöne nicht gegeben. Auch mit Jim Steinman war wieder alles in Ordnung. Und „Bat Out Of Hell II“ knüpfte an den ersten Teil der Story an. „I’d Do Anything For Love (But I Won’t Do That)“ ein Top-Hit, wie seinerzeit auch „You Took The Words Right Out Of My Mouth“.

Diesmal blieb der Erfolg ihm treu, bis zuletzt: 2010 schaffte er es mit „Hang Cool Teddy Bear“ auf Platz 4. 2016 mit „Braver Than We Are“ auf Platz 7 der deutschen Album-Charts, in Großbritannien mit beiden Alben auf den vierten Rang.

Umso schockierender die Nachricht von seinem Tod im Alter von 74 Jahren. Kaum war das bekannt, reihte sich in den Social Media Kommentar an Kommentar. Was einmal mehr beweist, wie groß die Fangemeinde ist.

Foto: Martin Hausler

Bat Out Of Hell: Sony Music

Hang Cool Teddy Bear: Universal Music