Musik-Tipps: Last-Minute-Geschenke

Lust auf Tanzbares? Dann ist genau das Richtige, was sich die Jazzkantine hat einfallen lassen: Bei ihrem neuen Werk ist der Name Programm, denn es geht in die Diskothek, pardon, in die Discotheque, wenn wir den Titel genau buchstabieren. Spätestens beim zweiten Titel wird klar, wohin die musikalische Reise geht, denn “The Hustle” von Van … Musik-Tipps: Last-Minute-Geschenke Weiterlesen »

Lust auf Tanzbares? Dann ist genau das Richtige, was sich die Jazzkantine hat einfallen lassen: Bei ihrem neuen Werk ist der Name Programm, denn es geht in die Diskothek, pardon, in die Discotheque, wenn wir den Titel genau buchstabieren. Spätestens beim zweiten Titel wird klar, wohin die musikalische Reise geht, denn “The Hustle” von Van …

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Lust auf Tanzbares? Dann ist genau das Richtige, was sich die Jazzkantine hat einfallen lassen: Bei ihrem neuen Werk ist der Name Programm, denn es geht in die Diskothek, pardon, in die Discotheque, wenn wir den Titel genau buchstabieren. Spätestens beim zweiten Titel wird klar, wohin die musikalische Reise geht, denn “The Hustle” von Van McCoy selig, das im Original 1975 die Charts stürmte, kommt hier in ganz neuem muskalischem Outfit quasi. Und Tracks wie “Düsenfieber” und “Wir heben ab” zeigen den besonderen Clou der Zusammenstellung: Disco – das waren nicht nur künstlich zusammen”gehauene” Klänge, sondern ein raffiniert angewendetes Klangwerk in vielen Variationen. Und dass dieses Klangwerk – nicht nur auf der Tanzfläche – eine durchaus befreiende Wirkung hatte, zeigte sich erst Jahre und Jahrzehnte später. Übrigens: “Discotheque” macht seinem Titel auch dadurch alle Ehre, dass es das Opus ausschließlich in Vinyl gibt.

Bekannt geworden ist sie durch den Eurovision Song Contest, genauer: durch ihren Part am Siegertitel “Amor pelos dois” ihres Bruders Salvador im Jahr 2017. Nun legt Luisa Sobral mit “DanSando” ein neues eigenes Werk vor, deutlich mehr in Richtung Pop denn am Jazz orientiert, in der Landessprache, und über die elf Titel sagt die Sängerin ganz einfach: “Ich wollte schon lange ein Album wie dieses machen: eine Ode an das Leben und die guten Dinge, die mir widerfahren sind.” Eine echte Neu- oder sagen wir besser: Eine Wiederentdeckung.

Micah P. Hinson sieht auf vielen Fotos so brav aus wie jemand, der noch nichts wirklich Schlimmes erlebt hat. Typischer Fall von Täuschung, denn der 41-Jährige war schon mehr als einmal ganz unten. Die Erfahrungen mögen ihm zugute gekommen sein für “I Lie To You”, nicht sein erstes Werk, aber eines ,das ihm den großen Durchbruch bringen könnte. “Find Your Way Out”, “Wasted Days And Wasted Nights” und “500 Miles” – das zeigt schon, dass es hier darum geht, mit Schlimmem fertig zu werden. Hinson wird gerne mit Tom Waits verglichen, er erinnert aber auch an den früh verstorbenen Tim Hardin, und über “I Lie To You” könnte jenes Rilke-Gedicht stehen, das besonders gut in die Vorweihnachtszeit passt: “Wer spricht von Siegen? Überstehen ist alles!”

A propos Vorweihnachtszeit: Wenn Sie die CD von Giovanni Costello hören, vergessen Sie garantiert die draußen herrschenden Temperaturen und machen sich Gedanken über den nächsten Sommerurlaub. “Alto Di Mare” ist, man verzeihe mir den etwas ungelenk daher kommenden Vergleich, ein musikalischer Spaziergang durch die Vielfalt Italiens. Das erinnert mal an Zucchero, mal an den Klassiker “Azzurro”, Disco spielt auch hier in die Titelauswahl hinein…eine enorme Vielfalt, immer federleicht dargeboten, dass man tatsächlich kurzfristig den Glühwein gegen einen Cinzano auf Eis tauschen mag…

Jazzkantine: Discoqtheque (Rap Nation Records/Indigo)

Luisa Sobral: DanSando (o-tone)

Micah P. Hinson: Lie To You (Ponderosa Music)

Giovanni Costello: In Alto Mare (Fine Music/edel)