Leser fragen – Experten antworten: Keyless-Diebstahl – Schutzmöglichkeiten?

Man hört immer wieder, dass schlüssellose Schließsysteme bei Autos leicht von Dieben geknackt werden können. Wie schütze ich mich dagegen?

Man hört immer wieder, dass schlüssellose Schließsysteme bei Autos leicht von Dieben geknackt werden können. Wie schütze ich mich dagegen?

Antwort von Thomas Schuster; KÜS: Keyless-go-Systeme, die automatisch die Autotüren entriegeln und den Motorstart ermöglichen, sind komfortabel, stellen aber tatsächlich ein Einfalltor für Kriminelle dar. Sie fangen die Signale des permanent funkenden Schlüssels ab, „verlängern“ sie und erhalten so Zugang zum Fahrzeug, ohne dass sie den physischen Schlüssel benötigen würden. Auch der Motor lässt sich auf diese Weise starten. Ist die Beute in Sicherheit gebracht, wird das Schließsystem umprogrammiert.

Wer einen Diebstahl befürchtet, bewahrt seine Autoschlüssel nach Möglichkeit nicht in der Nähe von Fenstern, Türen oder Außenwänden auf. Dort lässt sich das Signal relativ einfach abfangen. Alufolie, Blechdosen oder abschirmende Etuis können helfen. Komplett auf sie verlassen kann man sich jedoch meist nicht, da schon kleine Lücken in der Metallstruktur die Signale passieren lassen. Etwa, wenn das Etui nicht richtig schließt.

Zusätzlich minimieren lässt sich das Risiko, wenn man das Auto nicht einfach am Straßenrand parkt, sondern in einer geschlossenen Garage oder hinter dem Grundstückstor. Auch eine simple Lenkradkralle erschwert den Dieben das Handwerk und kann eine Hilfe sein.

Wer konkret Sorge vor einem Keyless-Diebstahl hat, kauft nach Möglichkeit ein Fahrzeug ohne die Fernsteuerungs-Funktion. Alternativ lässt sich das Funk-Schließsystem bei vielen Modellen deaktivieren. Die Betriebsanleitung hilft weiter. Mittelfristig sind allerdings die Hersteller aufgerufen, wirksame Diebstahlsperren in ihren Fahrzeugen zu etablieren.