Lese-Tipp – Menschik: Tomaten

Die Grillsaison ist eröffnet. Und die Temperaturen sind so, dass man das wichtigste Koch-Utensil des Sommers nicht nach einmaliger Benutzung gleich wieder einmotten muss. Heißt auch: Tomaten haben Hochkonjunktur, sei’s als Salat oder Dip. Denen, die alles essen, solange nur Ketchup dran oder drin ist, muss man die Vorzüge der Paradeiser (so heißen Tomaten in … Lese-Tipp – Menschik: Tomaten Weiterlesen »

Die Grillsaison ist eröffnet. Und die Temperaturen sind so, dass man das wichtigste Koch-Utensil des Sommers nicht nach einmaliger Benutzung gleich wieder einmotten muss. Heißt auch: Tomaten haben Hochkonjunktur, sei’s als Salat oder Dip. Denen, die alles essen, solange nur Ketchup dran oder drin ist, muss man die Vorzüge der Paradeiser (so heißen Tomaten in …

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Die Grillsaison ist eröffnet. Und die Temperaturen sind so, dass man das wichtigste Koch-Utensil des Sommers nicht nach einmaliger Benutzung gleich wieder einmotten muss. Heißt auch: Tomaten haben Hochkonjunktur, sei’s als Salat oder Dip. Denen, die alles essen, solange nur Ketchup dran oder drin ist, muss man die Vorzüge der Paradeiser (so heißen Tomaten in Österreich) owieso nicht erklären.

Kat Menschik findet Paradeiser geradezu paradiesisch. Ihre Tomaten-Liebe beginnt Jahr für Jahr schon sehr früh, sprich: mit der Aussaat. Bis sie dann, wozu immer auch Glück gehört, die Frucht ihrer Arbeit ihm wahrsten Sinne des Wortes erntet, vergeht einige Zeit. Aber man muss nicht so weit gehen, um das Faible der Autorin zu teilen. Die Vielfalt an Tomaten ist schier unglaublich, sie reicht von XS bis XXL in den Größen, sie müssen auch nicht immer rot sein, es gibt sogar behaarte Exemplare, ohne dass das Haarkleid ein Hinweis auf verdorbenes Gemüse wäre. Und natürlich kann man das alles ganz unterschiedlich verwenden. Das meiste passt zur Grillsaison, manches sogar ganzjährig aufs Frühstücksbrot: Aus grünen (in dem Fall tatäschlich im Sinne von unreif) Tomaten lässt sich vorzügliche Marmelade kochen. Und was man sonst noch damit machen kann, wissen wir spätestens seit dem gleichnamigen Film mit Kathy Bates und Jessica Tandy.

Ein außergewöhnliches, wunderschön aufgemachtes und in einem sehr angenehmen Sinne leicht verschrobenes Büchlein, nicht nur für (Hobby)gärter, sondern für alle, die ihrem Gaumen gerne was Gutes tun. Und wer die roten, saftigen Früchtchen bisher nur als traurige Treibhausgewächse kannte, die mit Salz, Pfeffer, Zwiebeln und vielleicht noch Streuwürze auf Geschmack getrimmt werden müssen – der tut gut daran, sich mit den Tomaten gerade jetzt auszusöhnen. Zumal die Dinger nachweislich auch noch sehr gesund sind.

Kat Menschik: Tomaten. Galiani; 24 Euro.