KÜS-Interview: Ihre Meinung bitte, Herr Schott!
Stephan Schott ist zehnmaliger Privatteilnehmer der Rallye Dakar. Er fuhr mit je einem Pajero V60, BMW X3 CC sowie MINI des X-raid-Teams. Hinzu kommen rund 30 weitere Wüstenrallyes mit viel beachteten Erfolgen. Das Interview wurde via Skype geführt.
Stephan Schott ist zehnmaliger Privatteilnehmer der Rallye Dakar. Er fuhr mit je einem Pajero V60, BMW X3 CC sowie MINI des X-raid-Teams. Hinzu kommen rund 30 weitere Wüstenrallyes mit viel beachteten Erfolgen. Das Interview wurde via Skype geführt.
KÜS: Stephan Schott, Sie zählen zu den erfahrensten deutschen Wüstenpiloten, kennen auch die Arabische Halbinsel. Hat die Dakar-Rallye, die 2021 zum zweiten Mal dort gastiert, eine Chance für die nächsten Jahre?
Stephan Schott: Die einzelnen Wüstenetappen sind zwar wunderschön, kommen aber an die Härte und Spannung der südamerikanischen Dakar nicht heran, die zehn Jahre lang lief. Außer in den wenigen Großstädten ist die Infrastruktur sehr karg, Zuschauer kommen kaum, ganz anders als seinerzeit in Afrika und Südamerika.
KÜS: Die neuen Sicherheitsvorkehrungen, die die ASO als veranstaltende Organisation mit den heimischen Verantwortlichen beschlossen haben, sollen noch mehr bringen als in den Jahren vorher. Wie sehen Sie das?
Schott: Gleich, ob es sich um die Erweiterung des Sentinel-Warnsystems handelt oder um Tempolimits auf bestimmten Wüstenpassagen: Da hat sich zwar das eine oder andere Angebot etwas erweitert, aber im Prinzip hatten wir diese Maßnahmen auch in den letzten Jahrzehnten. Das ist also nichts generell Neues.
KÜS: Die Arabische Halbinsel steht ja wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Diskussion. Bewegt sich da wenigstens durch die Rallye etwas zum Positiven?
Schott: Ich habe da so meine Bedenken. Saudi Arabien macht zwar in vielen Bereichen mächtige Fortschritte, die aber überwiegend in den Bereichen Industrie, Sportveranstaltungen und Technik liegen. Das Königreich regiert weiterhin mit Härte gegen zahlreiche Freiheiten wie Frauenrechte, Presse- und Religionsfreiheit. Die Justiz muss da noch viel aufholen.
KÜS: Herr Schott, vielen Dank für das Interview.
Foto: X-raid