Dakar 2022: Audi startet mit E-Antrieb in neues Zeitalter
Zuerst war es ein Gerücht, dann kam die offizielle Bestätigung aus Ingolstadt: Audi entwickelt einen Prototypen für die längste und schwerste Marathon-Wüstenrallye der Welt auf der technischen Basis der batterie-elektrisch angetriebenen „e-tron“ – Familie aus dem Portfolio der sportlichen Serien- Limousinen. Der Name des Probanden: RS Q e-tron2.
Zuerst war es ein Gerücht, dann kam die offizielle Bestätigung aus Ingolstadt: Audi entwickelt einen Prototypen für die längste und schwerste Marathon-Wüstenrallye der Welt auf der technischen Basis der batterie-elektrisch angetriebenen „e-tron“ – Familie aus dem Portfolio der sportlichen Serien- Limousinen. Der Name des Probanden: RS Q e-tron2.
Vom System her ein Buggy mit Allradantrieb. Optische Ähnlichkeiten lassen sich erkennen zu den ehemaligen Peugeot 2008- und 3008 DKR- Modellen, die zu ihren Zeiten die letzten drei Dakar-Rennen in Südamerika dominierten. Aber auch das britisch- qatarische Team BRX (Bahrain Raid Xtreme Prodrive T1), das anlässlich der 2021er Dakar mit Nani Roma und dem fünften Gesamtrang reüssierte, hatte ein ähnlich gestaltetes Fahrzeug an den Start gebracht und den Mikrofonen der TV-Teams eine Woche vor dem Start in Jeddah noch anvertraut, man käme 2022 mit einem elektrisch angetriebenen Rallye-Fahrzeug an den Start. Anschließend wurde es jedoch auffallend ruhig um diese Meldung. Audi Motorsport hingegen betrieb seine Idee mit gewohnter Konsequenz und Kernkompetenz bei elektrischen Antrieben. Erfahrungen hatten die Ingolstädter bereits in der „Formel E“ gesammelt. Nun also die Dakar-Rallye.
Das alternative Antriebskonzept ist in die nächste Zukunft projektiert, was also liegt näher, als den RS Q e-tron als rasendes Versuchslabor zu gestalten? Das besteht aus elektrischem Antriebsstrang mit einer Hochvoltbatterie und einem hocheffizienten Energiewandler. Im Hause Audi bildet der Marathon-Rallyesport künftig also die Speerspitze des werkseitigen Motorsport-Engagements. Dass über Leistungen im technischen Bereich derzeit noch nicht allzu viel verraten wird, liegt auf der Hand. Wir werden an dieser Stelle nachliefern. Immerhin hatte das erste „Rollout“ bereits stattgefunden und die ersten Kilometer unter Wettbewerbsbedingungen wurden jüngst unter brennender spanischer Sonne in Sand und Schotter absolviert. Mit Erfolg, wie die Beteiligten bestätigten. Wer schnelle Autos baut, braucht auch schnelle (und zuverlässige) Fahrerpaarungen. Und da kann Audi aus dem Vollen schöpfen. Drei erfahrene und erfolgreiche Top- Fahrer und deren versierte Copiloten konnten für die Dakar 2022 unter Vertrag genommen werden: Der 14 fache Dakar- Sieger (6x Motorrad, 8x Automobil) Stéphane Peterhansel mit Co Boulanger, Carlos Sainz, der die Dakar bereits drei Mal gewinnen konnte, mit Stamm- Co Lucas Cruz und die DTM- Legende Mattias Ekström mit Co Bergkvist. Wahrlich ein Dream-Team“ das die letzten Dakar- Veranstaltungen für das X-raid- Team gewonnen hatte. Und, als wäre das alles nicht ausreichend, hat man Sven Quandt, den CEO der Rallye-Schmiede X-raid aus Trebur, noch als Sportchef gewonnen. Wie dieses Kontrast-Programm aber reibungslos funktionieren soll, wenn zwei konkurrierende Hersteller (in diesem Falle Audi und X-raid mit BMW-MINI) sportlich aus einer Hand geleitet werden, wird die nahe Zukunft zeigen.
So bleibt zunächst die Feststellung, dass ganz offensichtlich eine neue Ära in die Dakar-Philosophie Einzug halten wird, mit zukunftsfähiger E- Technik und mit dem deutschen Hersteller mit den vier Ringen als Marken- Logo aus Ingolstadt.
Bilder: Audi Motorsport, Team BRX