AvD-Oldtimer-Grand-Prix: Vielfalt im ganz großen Stil
Der Oldtimer-Grand-Prix des Automobilclubs von Deutschland (AvD), kurz OGP, ist nach bescheidenen Anfängen zu Beginn der Siebziger heute allenfalls vergleichbar mit dem „Festival of Speed“ im britischen Goodwood. Der OGP bietet eine ungeheure Vielfalt an Boliden, allesamt in einem technischen Zustand, der sie weit über ein ausschließlich museales Maß an Exponaten heraushebt. Das sind Rennfahrzeuge, deren Besitzer und Piloten darauf warten, endlich mit ihnen auf die Strecke gelassen zu werden. So wie beim Event 2022.
Der Oldtimer-Grand-Prix des Automobilclubs von Deutschland (AvD), kurz OGP, ist nach bescheidenen Anfängen zu Beginn der Siebziger heute allenfalls vergleichbar mit dem „Festival of Speed“ im britischen Goodwood. Der OGP bietet eine ungeheure Vielfalt an Boliden, allesamt in einem technischen Zustand, der sie weit über ein ausschließlich museales Maß an Exponaten heraushebt. Das sind Rennfahrzeuge, deren Besitzer und Piloten darauf warten, endlich mit ihnen auf die Strecke gelassen zu werden. So wie beim Event 2022.
Rund 500 erlesene, seltene Stücke aus allen Epochen gab es zu bestaunen. Von den kleinsten GT-Rennern mit lediglich ein paar hundert Kubikzentimetern Hubraum bis hin zu den bollernden CanAm- und LMP der Le-Mans-Serie. Selbst am spektakulären, lautstarken Auftritt der Formel-1-Renner der Sechziger und Siebziger fehlte es nicht. Genauso wenig am neugeschaffenen DTM Classic Cup, ebenso wie an einem Gastspiel der Fahrvereinigung „Slowly Sideways“ aus 50 Jahren Rallye-Weltmeisterschaft.
Der OGP bietet aber auch Beschauliches, nicht nur rasante Duelle auf dem Kurs. Er ist gleichzeitig auch eine Flaniermeile für diejenigen, die sich an der Schönheit und Einzigartigkeit diese Fahrzeuge einfach nur ergötzen möchten. In beiden Fahrerlagern am Ring war demzufolge ein ständiges Kommen und Gehen. Der Budenzauber aus Garagengold hat eben auch einen familiären Marktcharakter zum Schlendern. Und auch das macht ihn so einzigartig.
Die Liebe zum betagten Rennfahrzeug, ist ungebrochen. Das besagt die Statistik: Pünktlich zum 1. Januar eines jeden Jahres macht das Kraftfahrt-Bundesamt seine jährlichen „Inventuren“ und veröffentlicht die aktuellen Zahlen. Legt man die Zahlen der letzten Veröffentlichung zugrunde, dann ist der Bestand an Kraftfahrzeugen (Pkw, Motorräder, Lastkraftwagen, Anhänger) mit Oldtimerstatus – also ab 30 Jahren und älter – auf 660.250 Kraftfahrzeuge mit und ohne H-Kennzeichen gewachsen. Das sind erneut 11 Prozent mehr als im Vorjahr 2020. Kein Wunder also, dass sich auch in diesem Jahr bei der 49. Auflage des OGP Heerscharen von Old- und Youngtimer-Freunden unter der Burg tummelten.
Über 30.000 Zuschauer, so gab der Veranstalter am Sonntagabend bekannt, waren es bei der Neuauflage 2022. Und auch die Klassikabteilungen vieler Autobauer wissen, was sie am Schaulaufen ihrer Urahnen vor Tausenden von Menschen haben. Renommierte Hersteller gehörten zu den Sponsoren, die ein solches, weltweit anderswo kaum noch zu bewunderndes Stelldichein ermöglichten und dabei auch zum mit zahlreichen Paraden und Korsos zum bunten historischen Gesamtbild beitrugen. Die beste Meldung kam dann noch, nachdem der letzten Rennwagen die Strecke verlassen und der letzte Besucher sich längst wieder auf den Heimweg gemacht hatte. Der Nürburgring-Streckenbetreiber verlängerte den Vertrag mit der Veranstaltergemeinschaft des Oldtimer-Grandprix frühzeitig. Künftig wird es weiterhin am zweiten August-Wochenende heißen: „Gentlemen, start your engines” – bis 2028.
Fotos: Jürgen C. Braun