Musik-Tipp – Art Garfunkel jr: Wie du. Hommage an meinen Vater
Vor kurzem war er bei “Ich trage einen großen Namen” zu Gast und wurde in der beliebten Rateshow tatsächlich erst nach einigem Hin und Her im Team mit dem Ahnen in Verbindung gebracht, um den es tatsächlich ging: Art Garfunkel und seinen Sohn, Art jr. Kaum verwunderlich: Wenn es um Nachfahren von Mitgliedern legendärer US-Bands … Musik-Tipp – Art Garfunkel jr: Wie du. Hommage an meinen Vater Weiterlesen »
Vor kurzem war er bei “Ich trage einen großen Namen” zu Gast und wurde in der beliebten Rateshow tatsächlich erst nach einigem Hin und Her im Team mit dem Ahnen in Verbindung gebracht, um den es tatsächlich ging: Art Garfunkel und seinen Sohn, Art jr. Kaum verwunderlich: Wenn es um Nachfahren von Mitgliedern legendärer US-Bands …
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Vor kurzem war er bei “Ich trage einen großen Namen” zu Gast und wurde in der beliebten Rateshow tatsächlich erst nach einigem Hin und Her im Team mit dem Ahnen in Verbindung gebracht, um den es tatsächlich ging: Art Garfunkel und seinen Sohn, Art jr. Kaum verwunderlich: Wenn es um Nachfahren von Mitgliedern legendärer US-Bands geht, sind die Möglichkeiten verblüffend zahlreich. Wer also als Sohn eines mit Songs berühmt gewordenen Vaters als Musiker in dessen Fußstapfen treten will, muss originell sein und musikalisch was draufhaben. Sonst geht das Unterfangen ziemlich sicher daneben.
Paul Simon und Art Garfunkel stehen als Duo für Evergreens des amerikanischen Folk und Rock. Mit ihren Namen sind Titel wie “Bridge Over Troubled Water” verbunden, “Sound Of Silence”, “Homeward Bound” und natürlich “Mrs. Robinson”, das zusätzlich populär wurde als Titelsong des gleichnamigen Films mit Dustin Hoffman und Anne Bancroft. Als Solist steht Art Garfunkel bis heute vor allem für “Bright Eyes”, ebenfalls auch als Titelsong bekannt geworden, für “Watership Down”.
Wenn der Sohn 2022 solche Klassiker im Schlagergewand neu interpretiert, ist das vor allem mutig. Die Folk-Rock-Puristen entsetzen sich über den Genrewechsel. Viele jüngeren Hörer*innen haben die Originale der Sechziger vielleicht gar nicht mehr im Ohr. Garfunkel jr. hat sich für sein Projekt viel Verstärkung geholt, hervorgehoben seien zwei Duetpartner*innen: René Kollo kommt vom klassischen Gesangsfach, hat aber seit jeher gerne dessen Grenzen gesprengt und die Puristen seines Genres mit Vergnügen düpiert – Engstirnigkeit war noch nie Kollos Ding. Und Marianne Rosenberg, die ihren größten Charterfolg erst vor einigen Jahren hatte, fühlte sich im Musikgeschäft überhaupt erst richtig wohl, als sie das Image der “Schlagerbraut” mit Erfolg hinter sich gelassen hatte.
Garfunkel jr. (Jahrgang 1990)
So ist ein Projekt entstanden, bei dem sich naturgemäß die Geschmäcker scheiden und das gerade deshalb bemerkenswert ist. Aus “Sound Of Silence” wird der “Raum des Schweigens”, aus “Bright Eyes” wird “Wie du”, “Mrs. Robinson” behält ihren Namen und die Bedeutung als Songtitel. Aber gerade hier wird die Abweichung vom zitierten Original besonders deutlich. Eingängig und mit Blick auf die Jahreszeit sommertauglich ist die Lang-CD allemal. Und, nicht zu unterschätzen, handwerklich hervorragend gemacht und sorgfältig produziert. Und dass der Vater auch zu den Gesangsparts gehört, könnte vielleicht sogar den Puristen ein wenig Lust aufs Hören machen.
Art Garfunkel jr.: Wie du. Hommage an meinen Vater. (Telamo)