Dakar 9. Tag: Terzett auf dem Podium
Tag 9 begann so furios wie die beiden davor. Motto: Jeder gegen jeden, zumindest, was die ersten zwölf im Ranking betrifft.
Tag 9 begann so furios wie die beiden davor. Motto: Jeder gegen jeden, zumindest, was die ersten zwölf im Ranking betrifft.
Es ging in einen Rundkurs um Wadi Ad Dawasir, südwestlich von Riad, womit die große Schleife endgültig ihre Destination Richtung Dakar-Ziel Dschiddah definierte. Es ging oftmals bergauf, durch Felsenlabyrinthe, schmal wie Stalleingänge, unter domgroßen Felstürmen vorbei, bis Wadi wieder erreicht war. Eine im Vergleich zur ersten Woche kurze Etappe, die nur 287 Wertungskilometer umfasste, dazu kamen 204 Kilometer „Liaison“ (Verbindungen).
Größere Dramen ereigneten sich nicht, dafür aber stetig wechselnde beinharte Duelle. Es geht schließlich bald ums Podium in der Hafenstadt am Roten Meer. Die Duelle fanden sogar innerhalb der Markenteams statt und es war faszinierend, wie die einzelnen „Barden“ damit umgingen. Lategan vom Team Toyota (Gazoo) fetzte sich mit dem (noch) Gesamtführenden Al-Attiyah, Ekström und Peterhansel erging es ebenso, bis der Junior (Ekström) seinem Markensenior richtig Zeit abknappste. Mittendrin der starke Maurice Serradori auf dem nur einachsig angetriebenen SRT-Buggy, der auf jeden Fall unter den ersten Zehn bleiben will.
Loeb, auf dem flachen und flinken BRX-Prodrive-Sechszylinder-Buggy, musste etwas Federn lassen, hatte an diesem Tag nicht die Chance, ganz vorne mitzumischen und kam auf Platz 5 ins Tagesziel, knapp vor Sainz, Serradori und Peterhansel auf dem dritten Audi e-tron. Der Saudi Al-Rajhi, der eigentlich ab dem dritten Tag ständig vorne für Unruhe gesorgt hatte, nahm den Gasfuß ziemlich zurück, hat offensichtlich den Ehrgeiz, unter den ersten Drei zu landen, aufgegeben, ließ etliches an Zeit zwischen den Felsen liegen.
So ergab es sich, dass nach dem gestrigen Audi-Triumph diesmal ein anderer Marken-Pokal ausgefahren wurde: Die südafrikanische Mannschaft des Teams Toyota Gazoo mit de Villiers, Lategan und Al-Attiyah grinste breit und fröhlich in die Kameras. Zu Recht übrigens. Teamchef Glyn Hall wird sich die Hände reiben. Dass erneut der junge Ekström vor den beiden Senioren Sainz und Peterhansel einlief, dürfte so langsam auch die letzten Zweifler überzeugt haben, die dem jungen Schweden das alles nicht so recht zugetraut hatten.
Im Gesamtklassement sieht es drei Tage vor Ende der Veranstaltung dann doch etwas anders aus: Al-Attiyah führt recht komfortabel (ca. 39 Minuten) vor Loeb und Al-Rajhi, die wiederum etwa eine dreiviertel Stunde trennt, Terranova hat sich, unspektakulär, aber gar nicht leise, herangepirscht bis auf Platz 4 vor de Villiers, Przygonski auf dem MINI Buggy, den erstaunlichen Vasilyev (BMW X5), Halpern (MINI Buggy) und Ekström auf 11, mit kleiner Chance, den vor ihm liegenden Serradori noch einzufangen. Sainz auf 17 und Peterhansel auf 59. Laia Sanz (MINI) ist derzeit die Nummer 23. Für den einen oder anderen sind noch Platzverbesserungen möglich. Aber: Es wird eng!
Fotos: BRX Prodrive, Toyota Gazoo