Dakar 2021: Pech und Pannen der Favoriten
Die dritte Etappe war ein Rundkurs um Wadi Al Dawasir mit 403 gewerteten Kilometern. Wer auf dieser Tagesschicht richtig schnell sein wollte, musste schon 3, 5 Stunden schuften, um die äußerst schwierige Passage zu schaffen. Das erreichten nur Nasser Al-Attiyah auf dem Toyota Gazoo, dessen Teamkollege Henk Lategan, „Rookie“ und zweifacher SACCS-Gewinner in Südafrika, die nahezu zeitgleich ins Ziel fegten. Das war mehr als nur eine Überraschung.
Die dritte Etappe war ein Rundkurs um Wadi Al Dawasir mit 403 gewerteten Kilometern. Wer auf dieser Tagesschicht richtig schnell sein wollte, musste schon 3, 5 Stunden schuften, um die äußerst schwierige Passage zu schaffen. Das erreichten nur Nasser Al-Attiyah auf dem Toyota Gazoo, dessen Teamkollege Henk Lategan, „Rookie“ und zweifacher SACCS-Gewinner in Südafrika, die nahezu zeitgleich ins Ziel fegten. Das war mehr als nur eine Überraschung.
Zwischen tiefen Sandlöchern, abreißenden Dünen und einem Felsenmeer nach dem anderen zeigte sich die Navigation als recht widerspenstig. Ihr zum Opfer fielen einige der Favoriten, von denen es ja inzwischen ein knappes Dutzend gab. Prominentestes war diesmal Carlos Sainz auf dem X-raid-Buggy, der sich derart verfuhr, dass er sich gute 30 Minuten auf sein Negativkonto einfing. Nicht besser erging es Yazeed Al-Rajhi, der auf dem Weg zum Podium war und gar 45 Minuten auf den Tagessieger verlor. Bernhard ten Brinke brachte seinem Overdrive- Hilux einen eingesprungenen Rittberger bei und konnte nicht weiterfahren, benötigte Hilfe von befreundeten Konkurrenten, den beiden Coronel-Zwillingen Tim und Tom. Ähnliches war ihm 2019 in Südamerika widerfahren.
Von all diesen Missgeschicken profitierten jene Kombattanten, die es zwar schnell, aber mit einem Hauch weniger Risiko haben angehen lassen. Yasir Seaidan (SRT Buggy), Scheich Al-Qassimi (Peugeot 3008 DKR), Martin Prokop (Ford Raptor DKR), Mathieu Serradori (Century Buggy), Sébastien Loeb (BRX) und Cyril Despres. Zwischen dem Zweiten und dem Zwanzigsten lagen gerade mal knapp 30 Minuten, bisweilen nur Sekunden!
Tag 4 – da geht es zur Hauptstadt Riad im Osten des Landes. Es wird wohl die insgesamt längste Etappe. Peterhansel, der Beständige, liegt weiter mit fünf Minuten Guthaben vorne und durfte ohne Staub vor sich die richtige Spur suchen. Der Morgen verhieß für einige nichts Gutes: Ten Brinke, am Vortag das Ziel schon vor Augen, mit Überschlag, gab auf. Ebenso Zala auf dem MINI JCW nach Getriebe -und Motordefekten. Und Al-Attiyah machte dort weiter, wo er aufgehört hatte, er gab richtig Gas, um sich die Verfolger vom Leib zu halten und die knapp fünf Minuten Rückstand auf den führenden Peterhansel zu egalisieren. Die schöne, dennoch anspruchsvolle Prüfung führte vorbei am 1.535 Meter hohen As Samadah, einem spektakulär geformten Felsengebilde.
Nach dem 3. Waypoint ist zu melden: Sainz schiebt sich ununterbrochen nach vorne, muss unbedingt seinen Navi-Fehler (gut 30 Minuten) von gestern abfräsen. Lategan fängt sich eine Vier-Minuten-Zeitstrafe ein. Peterhansel bleibt ruhig und schnell, will seinen Fünf-Minuten-Vorsprung vor Al Attiyah vehement halten. Serradori verliert plötzlich etliche Minuten, die ersten Acht geraten durcheinander. Am Schluss hat Hilux-Artist Al Attiyah die Nase vorne vor dem X- raid- Buggy von Altmeister Peterhansel, der nur wenige Sekunden vor dem Rookie Lattegan (Gazoo-Hilux) liegt. Loeb(BRX) auf der 4 und Sainz, der seinen Halbstundenverlust von gestern aufholen muss und heute auf der 5 einlief. Die diversen Buggys dahinter purzelten regelrecht durcheinander in der Wertung. Vier Volletappen. von denen der Qatari drei für sich entschied, aber eben nicht an Peterhansel vorbei kam
Fotos: Toyota Gazoo, X-raid