Maserati Nettuno: Feuriger V6
Über Jahrzehnte hat Maserati Ottomotoren von Ferrari verwendet. Künftig soll wieder ein eigener Motor die vielen neuen Baureihen der Italiener befeuern.
Über Jahrzehnte hat Maserati Ottomotoren von Ferrari verwendet. Künftig soll wieder ein eigener Motor die vielen neuen Baureihen der Italiener befeuern.
Im September will Maserati neben dem neuen Supersportler MC20 noch mehrere Modellneuheiten der kommenden Jahre sowie einen komplett neuentwickelten V6-Benziner vorstellen. Bei dem Nettuno getauften Sechsender handelt es sich um den ersten neuen Maserati-Motor seit 20 Jahren. Neben dem MC20 dürfte dieser auch in kommenden Maserati-Baureihen wie einem neuen Kompakt-SUV als auch den Nachfolgern von GranTurismo, GranCabrio und Quattroporte zum Einsatz kommen.
Im neuen Sportwagen MC20 soll der unter 220 Kilogramm schwere Dreiliter-Biturbo 463 kW/630 PS und 730 Newtonmeter Drehmoment freisetzen. Besonderheiten des bis 8.000 Touren drehenden Aggregats sind eine Trockensumpfschmierung sowie ein Vorkammer-Verbrennungssystem mit zwei Zündkerzen pro Zylinder. Dieses erlaubt ein zweistufiges Verbrennungsprinzip, bei dem eine Zündkerze in einer kleinen Vorkammer zunächst ein fettes Gemisch entflammt, welches sich mit hohem Druck Richtung Hauptbrennkammer ausbreitet, um dort ein mageres Gemisch zu zünden. Die Hauptbrennkammer verfügt über eine eigene Zündkerze, die zündet, wenn der Motor in einem Lastbereich operiert, der keine Vorkammerzündung erfordert.
Dieses zuvor schon im Lkw-Bereich und der Formel 1 eingesetzte Doppelzündungsprinzip erlaubt neben höherer Verdichtung (11:1) auch einen höheren Wirkungsgrad, was wiederum mit mehr Leistungsausbeute bei gleichzeitig niedrigerem Verbrauch einhergeht. Verbrauchswerte nennt Maserati noch nicht, doch wird das Aggregat den Emissionsanforderungen der Euro-6d-Norm gerecht werden.
Fotos: Maserati