Rallye du Maroc: Doppelsieg für Debütant Dacia
Sie zählt zu den klassischen Wüstenrennen und begann bereits 1982 als „Paris – Agadir“, also mit Start in der französischen Metropole und dem Ende in der marokkanischen Atlantik-Hafenstadt Agadir, einem der inzwischen wichtigsten Handelsplätze des westlichen afrikanischen Kontinents. Gut 40 Jahre später wird die „Obst- und Gemüse-Region“ kaum mehr im Motorsport angefahren. Dafür haben sich Streckenfinder weit mehr in die Mitte und den Osten des Königreichs orientiert, dorthin also, wo die Dünen immer gewaltiger, die Steine und Felsbrocken scharfkantiger, die Tiefsandpassagen heimtückischer werden. Das ist also die Rallye du Maroc.
Sie zählt zu den klassischen Wüstenrennen und begann bereits 1982 als „Paris – Agadir“, also mit Start in der französischen Metropole und dem Ende in der marokkanischen Atlantik-Hafenstadt Agadir, einem der inzwischen wichtigsten Handelsplätze des westlichen afrikanischen Kontinents. Gut 40 Jahre später wird die „Obst- und Gemüse-Region“ kaum mehr im Motorsport angefahren. Dafür haben sich Streckenfinder weit mehr in die Mitte und den Osten des Königreichs orientiert, dorthin also, wo die Dünen immer gewaltiger, die Steine und Felsbrocken scharfkantiger, die Tiefsandpassagen heimtückischer werden. Das ist also die Rallye du Maroc.
Die aktuelle Auflage der Rallye führte 2024 nahezu die gesamte Weltelite der Wüstenspezialisten zusammen, um ein letztes Mal vor der nächsten Dakar im Januar 2025 für die Teilnehmer und die Technik am besten Setup zu arbeiten. Also Feinheiten abzustimmen, Schwachstellen ausmerzen, sich mental auf die harte Tour vorzubereiten. Außer „Mister Dakar“ Stéphane Peterhansel, Maurice Serradori, und Mattias Ekström, trafen sie alle zu- und aufeinander.
Mit Überraschungen, die im Vorfeld aber wenigstens zu ahnen waren. So hatte Nasser Al-Attiyah aus Qatar sich nach der 2024er-Dakar im Januar neu orientiert. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Sébastien Loeb, einer der ganz Schnellen in der Zunft, suchte ebenfalls einen starken neuen Partner. Dass beide, der Qatari und der Franzose, beim selben Hersteller landeten, entbehrt nicht einer gewissen Originalität: Beide fuhren in Marokko einen Doppelsieg heraus, der Qatari vorneweg, der Franzose dicht dran.
Und so kam ein Debütant zu allerhöchsten Ehren: Dacia, der rumänische Hersteller, der zur französischen Renault Group gehört. Die Ingenieure hatten an ihrem Sandrider mit viel Wissen und Herzblut gearbeitet, sich systematisch Schritt für Schritt weiter entwickelt, gemeinsam mit Al-Attiyah und Loeb. Dazu kam die Spanierin Cristina Gutiérrez. Die „schnellste Zahnärztin der Welt“ hatte sich bereits in den Jahren zuvor auf zwei wie auf vier Rädern erfolgreich in den Wüsten der Welt getummelt. So zog von Tag zu Tag zwischen Startort Marrakesch und der Wüstenstadt im Osten des Landes, Mengoub, die Schockstarre bei der Konkurrenz mehr und mehr ein.
Und die Mitbewerber waren, wie schon gesagt, vom Feinsten. Sainz, auf einem Audi der bisher letzte Dakar-Gewinner, tauchte mit einem scharfen Ford-Pickup auf und setzte anfangs markante Zeichen.
Und was die weiteren Platzierungen betrifft: Da trafen sich, fast in gleicher Reihenfolge, die Positionen der letzten Dakar: De Mevius (Rallye-MINI von X-raid), Yazeed Al-Rajhi (Overdrive Toyota Hilux), Martin Prokop (Ford Pickup). Auch Guerlain Chicherit war mit von der Partie: und brachte seinen Rallye-MINI noch unter die Top Ten.
Die 1.517 reinen Prüfkilometer waren eine äußerst geeignete Vorprüfung, knapp 10 Wochen vor der Dakar. Sie brachten, mit Blick auf das Maroc-Ergebnis, wohl auch einen neuen Favoriten für die nächste Dakar hervor.
Text: Frank Nüssel
Fotos: Ford Motorsport Media, Marian Chytka/MCH Photo (X-raid), Renault Group (Dacia Motorsport)