BYD, GWM und viel mehr: Auto-Offensive aus China
Eine leistungsstarke heimische Industrie aufbauen, etablieren, stärken, erst dann alles an westliche Standards und Vorgaben anpassen, die Lieferketten entsprechend gestalten und anschließend die Expansion angehen: So haben es Autohersteller aus Japan gemacht, aus Korea, beide mit Erfolg. Jetzt sind es chinesische Hersteller, die genau diesen Weg gehen. Wobei heute zu den Vorgaben die Elektromobilität gehört.
Eine leistungsstarke heimische Industrie aufbauen, etablieren, stärken, erst dann alles an westliche Standards und Vorgaben anpassen, die Lieferketten entsprechend gestalten und anschließend die Expansion angehen: So haben es Autohersteller aus Japan gemacht, aus Korea, beide mit Erfolg. Jetzt sind es chinesische Hersteller, die genau diesen Weg gehen. Wobei heute zu den Vorgaben die Elektromobilität gehört.
Bǐyàdí.ist so ein Beispiel, kurz BYD. Das Kürzel wird, werbewirksam, gerne als „build your dreams“ (bau dir deine Träume) übersetzt. Gegründet Mitte der 1990er-Jahre als reiner Batterie-Anbieter, beliefert BYD jetzt auch westliche Konzerne wie BMW, Mercedes, Audi, Tesla, Toyota oder Ford mit eigenen Energiespeichern. Dabei soll es nicht bleiben, die Absichten sind klar: Schon auf der „IAA Mobility 2023“ hatte das Unternehmen den größten Stand in München gemietet. Mittlerweile schickt man die Flotte mit den zu Hause gefertigten Autos (Stromer und Plug-In-Hybride), mit einem eigenen Frachter, der „BYD Explorer 1“, nach Europa. Ein eigenes Werk in Europa, um vor Ort zu produzieren, ist längst ins Auge gefasst.
Zweitens Beispiel: Great Wall Motors, kurz GWM. Besser und zutreffender könnte kein Name für einen Hersteller sein, der im eigenen Land seit über einem Jahrzehnt Marktführer bei SUV-Premiumprodukten ist, nicht sein. Auch hier die Übersetzung: Die Große Mauer, die wie nichts Vergleichbares für das große „Reich der Mitte“ steht, als Namensteil. Immerhin hatte hier Citroën Mitte der 80-er die erste Generation des Kleinwagens AX werbewirksam positioniert und der Werbekampagne den Slogan „Révolutionnaire“ verpasst.
Nun also ein E-Auto-Hersteller mit zunächst zwei Produktlinien. „Ora“ heißen die BEV, also die reinen batterieelektrisch angetriebenen Modelle. Unter „Wey“ laufen die Plug-in-Hybride, zunächst als 03 und 05. Je größer die Zahl, desto größer das Auto. Mit beiden Produktlinien hat GWM große Pläne: Sie sollen über die Emil-Frey-Gruppe, den renommierten Schweizer Importeur, an rund 50 Standorten verkauft werden. Vorerst. Denn es ist auch geplant, die Zahl der Verkaufsstellen kontinuierlich auszubauen
Zu den Modellen abschließend ein erster Eindruck. Chinesische Autohersteller, denen lange der Makel des „Abkupferns“ anhing, haben ganz offenbar ihre Lehren gezogen aus den Fehlern bei den ersten Versuchen, außerhalb des eigenen Landes Fuß zu fassen. aus den Fehlern der ersten Versuche des Fuß fassens außerhalb der Volksrepublik gelernt. Top-Qualität, sauber verarbeitet, hoher Sicherheits-Standard und eine rein elektrische Reichweite von 130 bis 140 Kilometern (je nach Akku), bei der die Mitbewerber (noch) passen müssen. (Ausführlicher Fahrbericht folgt).
Fotos: Autoren-Union Mobilität (GWM), BYD Belgique, Citroën, Lena Willgalis