24 Stunden auf dem Nürburgring: 2020 schreibt Geschichte
Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring in diesem Jahr wird in die Geschichte eingehen. Nicht nur, weil es wegen der Corona-Pandemie ohne seine gewohnte Faszination mit Zehntausenden von Fans, mit Lagerfeuern und Grillpartys an der Nordschleife auskommen musste. Sondern vor allem, weil die Wetterhexe in der Eifel mal wieder verrückt spielte.
Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring in diesem Jahr wird in die Geschichte eingehen. Nicht nur, weil es wegen der Corona-Pandemie ohne seine gewohnte Faszination mit Zehntausenden von Fans, mit Lagerfeuern und Grillpartys an der Nordschleife auskommen musste. Sondern vor allem, weil die Wetterhexe in der Eifel mal wieder verrückt spielte.
Als das Rennen mit rund 100 Fahrzeugen anstelle der sonst üblichen 160 bis 170 Rennboliden in den verschiedenen Klassen am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr gestartet wurde, peitschte der Regen bereits an die Scheiben der Renner und über der Strecke hatten sich bedrohliche dunkle Wolken aufgezogen.
An dieser Wetterlage änderte sich auch nichts, und da es wegen des vom Mai auf Ende September verschobenen späten Starttermins auch schon sehr früh dunkel wurde, wurden die Verhältnisse für die Fahrer immer bedrohlicher und riskanter. Um 22.32 Uhr schließlich entschied die Rennleitung um Walter Hornung: Rote Flagge. Rennabbruch.
„Wir mussten so handeln. Alles andere wäre verantwortungslos im Sinne der Gesundheit aller Beteiligten gewesen“, rechtfertigte Hornung die Maßnahme. Von diesem Zeitpunkt an standen alle Räder auf dem „Ring“ still.
Erst am frühen Sonntagmorgen um 8 Uhr führte das Safety Car die Meute der Rennwagen wieder auf die Strecke. Nach viel Action auf der zunächst sich abtrocknenden Piste, auf der aber in den tieferen Streckenabschnitten wie in Breidscheid oder in der Fuchsröhre das Wasser immer noch sehr schlecht abfloss, stand um 15.30 Uhr mit dem ROWE BMW M6 GT3 und Schlussfahrer Nicky Catsburg (NL) der erste BMW-Erfolg seit zehn Jahren fest. Für die Münchener war es zudem 50 Jahre nach dem ersten 24h auf dem Nürburgring ein Jubiläumssieg: Erfolg Nr. 20 in der „Grünen Hölle“.
Auch die KÜS war in diesem Jahr deutlich sichtbar auf Helm oder Anzug bei einigen Fahrern vertreten. Der zweifache Le-Mans-Sieger Timo Bernhard, Rennstallbesitzer in der ADAC GT Masters und KÜS-Botschafter, war im Quartett des KCMG Porsche 911 GT3 R gemeinsam mit Earl Bamber, Jörg Bergmeister und Dennis Olsen unterwegs und landete in der Endabrechnung mit einem Rückstand von zwei Runden auf Rang 13. Auch Timo Bernhards Pay-Driver Klaus Bachler, der in der GT Masters für den “Bruchmühlbacher” im Team KÜS Bernhard 75 ins Volant greift, war auf gleich zwei Fahrzeugen unterwegs. Die beiden Porsche 911 GT3 R, eingesetzt von Falken Motorsports, landeten auf den Rängen zehn und elf.
Wie so viele andere Fahrer musste auch Hendrik Still aus Kempenich mit KÜS-Logo auf dem Helm im Porsche 991 GT3 Cup den Witterungsbedingungen Tribut zollen. Im Quartett mit Phil Hill (Mülheim an der Ruhr), Bernd Kleeschulte (Düren) und “Der Bommel” (Frankfurt/Main, der unter Pseudonym antritt und vor dem Hintergrund seines “Day Job” unerkannt bleiben will) kam für das Team in der Klasse SP7 das Aus vor Rennende. Insgesamt erreichten 70 von genau 97 gestarteten Fahrzeugen das Ziel.